Raus aus nervtötenden Diskussionen – rein ins gemeinsame Nachdenken! Dialogprozesse für gelingende Verständigung in Gemeinschaften und Quartieren
„Die Leute hören nicht zu, sie laden nach.“
(William Isaacs in seinem Buch „Dialog als Kunst gemeinsam zu denken“)
Termin: 30. November 2019, 9.00 – 16.00 Uhr
Ort: Radebeul, Volkshochschule, Sidonienstr. 1a
Zielgruppe: Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen aus Vereinen, Initiativen, Bildungs- und Sozialeinrichtungen u.a.
In Diskussionen oder Debatten erleben wir, dass Menschen eher gegeneinander als miteinander reden. Sie neigen dazu, ihre Meinung als absolute Wahrheit hinzustellen und zu verteidigen. Anstatt wirklich zuzuhören, erschaffen sie in der Zeit, in der die andere Person spricht, neue Argumente und Entgegnungen.
Was wäre möglich, wenn Gruppengespräche in einer Atmosphäre stattfinden, die durch wirkliches Zuhören, authentische Beiträge und gemeinsames Nachdenken geprägt ist?
Die Seminarteilnehmer*innen sind eingeladen, die grundlegenden Werkzeuge dialogischer Gesprächsführung kennenzulernen und sich in den dialogischen Kernfähigkeiten zu üben. Natürlich werden wir den Dialog als solchen auch in der Gruppe praktizieren, damit die Beteiligten ihn unmittelbar erleben können und Inspiration für Ihre eigene Praxis bekommen.
Dialog nach meinem Verständnis ist weniger eine Methode, sondern eher eine Haltung und meint:
- Achtsames Zuhören
- Sprechen von Herzen
- sich neuen Sichtweisen anvertrauen
- die eigenen, liebgewordenen Überzeugungen auch mal in der Schwebe halten können.
Die Wurzeln dieses Dialogverständnisses gehen zurück auf den Philosophen Martin Buber und den Physiker David Bohm. Während Bohm den Schwerpunkt darauf legt, in einer Gruppe kollektive Intelligenz zur Entfaltung zu bringen, liegt Bubers Augenmerk eher auf der direkten, zwischenmenschlichen Begegnung zwischen ICH und DU.
Das Tagesseminar ist der Auftakt für die Veranstaltungsreihe „Dialog unter freiem Himmel“ der Volkshochschulen des Landkreises Meißen, welche für die Jahre 2020 und 2020 geplant ist.
Referent: André Gödecke (Diplompädagoge, Dialogprozessbegleiter)